Am 25. September wurde dem Naturpark Heidenreichsteiner Moor die Urkunde „Naturpark des Jahres 2021“ feierlich überreicht. Damit wird vor allem sein jahrzehntelanges Engagement für den Moorschutz geehrt

Pressemitteilung / 27.09.2021


Naturpark Heidenreichsteiner Moor erhält Auszeichnung

Am 25. September wurde dem Naturpark Heidenreichsteiner Moor die Urkunde „Naturpark des Jahres 2021“ feierlich überreicht. Damit wird vor allem sein jahrzehntelanges Engagement für den Moorschutz geehrt

Der Verband der Naturparke Österreichs (VNÖ) kürt jedes Jahr mithilfe einer unabhängigen Fachjury einen von derzeit 48 Naturparken zum „Naturpark des Jahres“. „Der Naturpark Heidenreichsteiner Moor hat sich gegenüber seinen Mitbewerbern durchgesetzt. Seine grenzüberschreitende Naturschutzarbeit sowie die Möglichkeit, das Moor sinnlich zu erleben, sind nur einige Punkte, die zeigen, wie sehr der Naturpark die Auszeichnung verdient hat“, erläutert Johann Thauerböck, Präsident des VNÖ, die Entscheidung der Jury.


Für die Verantwortlichen im Naturpark Heidenreichsteiner Moor ist das nicht nur ein Grund zum Feiern, sondern ermutigt sie in ihren Bemühungen zur Weiterentwicklung des Naturparks. „Diese Urkunde lässt uns nochmals positiv auf das vergangene Jahr zurückblicken. Sie bestärkt uns in unserer gemeinsamen Arbeit für den Naturpark und motiviert uns, auch in den kommenden Jahren unser Bestes für das Moor und seine Bewohner zu geben“, erklärt Bürgermeister Gerhard Kirchmaier.


Für die regionale Bevölkerung ist der Naturpark Heidenreichsteiner Moor ein wichtiger Impulsgeber für den Tourismus, trägt zur gesunden wirtschaftlichen Entwicklung bei und man ist sich seiner bedeutenden Rolle beim Klimaschutz, als großer CO2-Speicher, bewusst“, so Thomas Hetzendorfer, Obmann des Naturpark-Vereins.


Das Moor als prägender Faktor
Der Fokus der Arbeiten im Bereich des Moorschutzes liegt im wichtigen Zusammenspiel von Moor- und Klimaschutz, denn Moore speichern weltweit gigantische Mengen an Kohlenstoff. Die Bedeutung der Moore für das globale Klima und den voranschreitenden Wandel wird klar, wenn man weiß, dass ein Hektar Moorfläche die zehnfache CO2-Menge der gleichen Fläche Wald speichert.


Der Naturpark Heidenreichsteiner Moor arbeitet mit Erfolg seit über 30 Jahren an der Gesundung und dem Erhalt der rund 30 Hektar großen Moorfläche im nordwestlichen Waldviertel. Der Naturraum besteht zu einem Drittel aus einem offenen Hochmoor, angrenzend an einen Moorwald aus Birken, Kiefern und Fichten. Die eigentümliche, artenarme Moorlandschaft des Hochmoors wird ausschließlich durch Regen gespeist und wächst durch Torfbildung in die Höhe – und das gerade einmal 1 mm pro Jahr. Dies verdeutlicht, warum beeinträchtigte Moore, wie auch das Heidenreichsteiner Moor, durch den bis in die 1940er Jahre verbreiteten Torfabbau, tausende Jahre zur Regeneration benötigen. Die Moorlandschaft beginnt im Norden als Hochmoor, geht nach Süden über ins Übergangsmoor und wandelt sich in ein Niedermoor.


Die Jahrtausende alte Geschichte der Moore ist unter anderem auch der Grund, warum Mooren ein besonderer, oft unheimlicher und unerklärlicher Reiz anhaftet. Hier wandert man auf den uralten Spuren von Torfstechern und unbekanntem Getier. Die mystischen Stein- bzw. Felsformationen im Waldviertel sind vielen ein Begriff. Weniger bekannt sind die fleischfressenden Pflanzen, blauen Frösche und Irrlichter.


Naturpark des Jahres – Ergebnis der Wahl 2021
Für die Auszeichnung bewarben sich fünf Naturparke aus drei Bundesländern. Die für die Wahl verantwortliche, sechsköpfige Jury setzte sich aus Expert*innen des Umweltbundesamts, Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark, ORF, Alpine Pearls, der Uni Wien und aus dem Umfeld der Naturparke zusammen. Beurteilt wurden Aktivitäten und Angebote in den Kategorien: Schutz, Bildung, Erholung, Regionalentwicklung und Marketing.


2021 geht dieser Titel an den Naturpark Heidenreichsteiner Moor. Den zweiten Platz belegt der Naturpark Rosalia-Kogelberg im Burgenland, in dem ein hoher Wert auf Kooperation gelegt wird, so stammen aus ihm die meisten Naturpark-Spezialitäten. Der dritte Platz geht an den Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen. Dieser überrascht mit einem für die Lage unüblichen Streuobstgarten und beeindruckt mit seinem besonders innovativen Naturpark-Ressort.

v.l.n.r: GF Horst Dolak (Naturpark Heidenreichsteiner Moor), Johann Thauerböck (Verband der Naturparke Österreichs), Obmann Thomas Hetzendorfer (Naturpark Heidenreichsteiner Moor), Bgm. Gerhard Kirchmaier (Gemeinde Heidenreichstein) | Foto: Susanne Käfer

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Am Prügelsteg erwarten die Gäste Torfmoose, Wollgras, Sonnentau und mit etwas Glück auch Jagdspinnen und Frösche. | Foto: Horst Dolak

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Naturparke – Daten und Fakten
In Österreich gibt es 48 Naturparke, die sich quer über das Land verteilen – vom Neusiedler See im Burgenland bis zur Nagelfluhkette in Vorarlberg. Zusammen haben sie eine Fläche von über 500.000 Hektar und werden jährlich von ca. 20 Mio. Menschen besucht. Naturparke sind geschützte Natur- und Kulturlandschaften und zeichnen sich durch ihre regionale Eigenart, die wohlausgewogene Nutzung, kulturelle Besonderheiten sowie ein breites Angebot an Möglichkeiten des Naturerlebens aus.
In den Naturparken engagieren sich viele unterschiedliche Akteure für die Bewahrung der charakteristischen Landschaften und der darin beheimateten Tier- und Pflanzenwelt. So gibt es in Österreich insgesamt 140 zertifizierte Naturpark-Schulen und 61 Naturpark-Kindergärten. Auch 164 landwirtschaftliche Betriebe in diesen Regionen arbeiten auf Grundlage einer Vereinbarung eng mit den Naturpark-Managements zusammen und schreiben Nachhaltigkeit groß. Nicht zu vergessen sind die unzähligen Personen, die in der Naturvermittlung tätig sind oder sich in den Naturpark-Büros und Vereinen engagieren.

Rückfragehinweis:

Verband der Naturparke Österreichs

Gerlinde Wakonigg

Tel.: +43 (0) 316 31 88 48-11

E-Mail: wakonigg@naturparke.at

 

 

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