16.6.: Pressefrühstück der whatsalp-Alpen-Durchquerung: Die Rolle der Naturparke für die Entwicklung im Alpenraum.
Pressemitteilung / 16.06.2017


1.800 Kilometer zu Fuß von Wien nach Nizza 


Der Schweizer Wissenschaftler Prof. Dr. Dominik Siegrist durchwandert die Alpen von der Donau bis an die Côte d’Azur und dokumentiert dabei deren Zustand. Bei einem gemeinsamen Pressefrühstück mit dem Verband der Naturparke Österreichs hat er die Rolle der Naturparke beleuchtet


Vom 3. Juni bis zum 29. September wandert die Gruppe „whatsalp“ von Wien nach Nizza und dokumentiert dabei den Wandel der Landschaft und Gesellschaft in den Alpenregionen. Die Gruppe rund um den Schweizer Wissenschaftler Prof. Dr. Dominik Siegrist knüpft damit an das journalistisch-politische Projekt „TransALPedes“ an, bei dem 1992 acht Fachleute und Medienschaffende den Alpenbogen durchquerten. Es geht bei dieser wissenschaftlichen Weitwanderung um Fragestellungen zur Schönheit und auch zur Zerstörung der Alpen, zu Über- und Unternutzung der alpinen Kulturlandschaften und deren Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der Bevölkerung. Franz Handler, Geschäftsführer des Verbandes der Naturparke Österreichs (VNÖ), hat „whatsalp“ bei der Wanderung ein Stück begleitet. Am 16. Juni hat er zusammen mit Prof. Dr. Dominik Siegrist zu einem gemeinsamen Pressefrühstück in Palfau, dem 13. Etappenziel im Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen geladen, bei dem die Rolle der Naturparke im Alpenraum genauer betrachtet wurde.


Naturparke haben Einfluss auf die landschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung im Alpenraum 


Im Unterschied zu heute gab es vor 25 Jahren im alpinen Raum nur vereinzelt Naturparke. Mit ihrem Aufkommen sind Schutzgebiete entstanden, deren Managements auf die Entwicklungen dieser Natur- und Kulturlandschaften einen positiven steuernden Einfluss nehmen können. Im Rahmen von Projekten erarbeiten sie Lösungsmöglichkeiten um negativen Veränderungen, wie zum Beispiel der Verwaldung im Almbereich entgegenzuwirken. Des Weiteren gehen die Naturparke Kooperationen mit der Landwirtschaft und dem Tourismus ein. Hierdurch übernehmen sie eine aktive Rolle im Sinne einer nachhaltigen Regionalentwicklung und schaffen wichtige Entwicklungsimpulse für die Naturpark-Regionen. Dies wiederum erhöht die regionale Wertschöpfung, von der auch die Bevölkerung profitiert. Ein gutes Beispiel für dieses Zusammenspiel von Naturpark und Landwirtschaft sind die „Österreichischen Naturpark-Spezialitäten“; das sind landwirtschaftliche Produkte, wie beispielsweise Säfte, Schnäpse, Fleisch, Käse oder Marmeladen. Das besondere ist, dass bei ihrer Erzeugung traditionelle Bewirtschaftungsweisen gepflegt werden, die zum Teil seit Jahrhunderten bestehen und die landschaftsprägend waren und sind. Die Bäuerinnen und Bauern legen dabei größte Aufmerksamkeit auf schonenden Anbau, gewissenhafte Nutztierhaltung und besondere kulinarische Güte. Mit der Vermarktung dieser Produkte als „Österreichische Naturpark-Spezialitäten“ werden die Produzenten darin unterstützt, ihren Lebensunterhalt auch zukünftig durch eine nachhaltige Landwirtschaft bestreiten zu können. Im Gegenzug werden durch ihre Arbeit, die zum Teil nur in aufwändiger Handarbeit zu bewältigen ist, wertvolle Lebensräume von zahlreichen Tier- und Pflanzenarten gepflegt und erhalten.


Naturparke schützen und erhalten die Artenvielfalt


Der Schutz, Erhalt und die Weiterentwicklung dieser Natur- und Kulturlandschaften und ihrer großen biologischen Vielfalt ist ein wichtiges Ziel der Naturparkarbeit. Der Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen ergreift beispielsweise Maßnahmen zur Bewahrung seiner einzigartigen Streuobstwiesen. Viele der dort seit über 100 Jahren vorkommenden Obstsorten sind aus dem ersten Plantagenobstbau der Monarchie hervorgegangen und begründen noch heute den großen Reichtum der alten, zum Teil seltenen Streuobstsorten und -bestände. Um diese für die Nachwelt zu erhalten, strebt der Naturpark künftig eine aktive Rolle innerhalb des gesamten Lebens- und Produktionszyklus’ an: von der Erneuerung, Instandhaltung, Ernte, Verarbeitung und Verteilung bis hin zur Vermarktung des Streuobstes und seiner Produkte. Dadurch können Arbeitsplätze geschaffen, neue Kooperations- und Wertschöpfungsmöglichkeiten erschlossen und so die regionale Wirtschaft unterstützt werden. Sorten wie Rheinischer Bohnapfel, Graue Herbstrenette und Kronprinz Rudolf werden im Naturpark zu „Österreichischen Naturpark-Spezialitäten“ verarbeitet. Als Säfte und Frizzante sind sie beim Pressefrühstück verkostet worden und haben auf der kulinarischen Ebene verdeutlicht, dass der Genuss dieser Gaumenfreuden zum Erhalt von wertvollen Lebensräumen, unter anderem in den Alpenregionen, beitragen kann. 


Zahlen und Fakten 


In Österreich gibt es 48 Naturparke auf einer Fläche von 5.000 Quadratkilometern, das entspricht 6 Prozent der Landesfläche. Europaweit existieren über 900 Naturparke auf 

8 Prozent der Gesamtfläche von der EU, der Schweiz und Norwegen. Die Österreichischen Naturpark-Spezialitäten wurden 2006 vom VNÖ ins Leben gerufen. 

Es gibt rund 170 Naturpark-Spezialitäten-Partner-Betriebe.

Dominik Siegrist von whatsalp (links) und Franz Handler vom Verband der Naturparke Österreichs bei den Myrafällen in den Ötschergräben. Foto: whatsalp (Zum Download anklicken, Abdruck honorarfrei)

Streuobstbestand im Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen. 

Foto: Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen (Zum Download anklicken, Abdruck honorarfrei)


Weitere Bilder und Informationen:
Zur Presseaussendung

www.naturparke.at/

www.eisenwurzen.com/

http://whatsalp.org/de/info/

    Rückfragehinweis:

    Verband der Naturparke Österreichs

    Gabi Peters, Öffentlichkeitsarbeit

    Tel.: +43 (0) 316 31 88 48

    E-Mail: peters@naturparke.at

    Web: www.naturparke.at

 

Verband der Naturparke Österreichs

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Telefon: +43 (0) 316 / 31 88 48 - 99

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