08.08.: Naturpark Karwendel integriert Vogelschutz in Forstwirtschaft
Pressemitteilung / 08.08.2017


Im Naturpark Karwendel beginnt Vogelschutz 

im Wald


Uhu, Auerhahn und Weißrückenspecht sind nur drei der 96 Brutvogelarten, für die im Naturpark Karwendel ein besonderes Schutzprogramm entwickelt wurde


Der gesamte Naturpark ist als Natura 2000-Gebiet von außerordentlicher Bedeutung für den europäischen Vogelschutz. Ein Großteil der in einer dreijährigen Kartierung nachgewiesenen 114 Vogelarten, von denen 96 als Brutvögel eingestuft wurden, benötigt Waldlebensräume. Um diese – und insbesondere zwölf ausgewählte Arten – zu schützen, hat der Naturpark Karwendel in enger Abstimmung mit der Forstwirtschaft ein Vogelschutzprogramm ausgearbeitet, das Naturschutzziele in die Planungen der Forstwirtschaft integriert. Das heißt, dass zum Beispiel Todholzbestände erhalten bleiben oder einzelne Bereiche von der Bewirtschaftung ausgenommen werden und somit als Rückzugsgebiete dienen. Aktuell werden gerade Totholzkartierungen durchgeführt, um die Bäume für Spechte und Eulen zu erhalten.


Für die Förster und Waldaufseher wurde zudem ein Praxishandbuch erstellt, in dem die zwölf Zielarten vorgestellt und ihre Lebensräume beschrieben werden. Auch auf die Unterscheidung von anderen, ähnlichen Arten bzw. auf die indirekten Nachweise, wie Fraßspuren oder Losungen wird eingegangen. Auf übersichtlichen Karten werden die nachgewiesenen Vorkommen im Naturpark Karwendel dargestellt. Des Weiteren finden sich in diesem Handbuch praktische Vorschläge für Bewirtschaftungsweisen, die den Lebensraum der Vögel erhalten und trotzdem eine Nutzung des Waldes zulassen, zum Beispiel Schirmschläge oder das Stehenlassen von einzelnen Todholzbäumen oder bestimmter Baumarten.


Diese Maßnahmen wirken sich natürlich nicht nur auf die zwölf ausgewählten Vogelarten aus, sondern bieten auch anderen Tieren und Pflanzen Lebensraum und Nahrung. Dadurch wird die Artenvielfalt im Naturpark Karwendel erhalten und gleichzeitig ist dieses Projekt ein anschauliches Beispiel dafür wie Schutz und Nutzung gemeinsam Hand in Hand gehen können. Ein weiterer Punkt des Projektes ist es, die Bewusstseinsbildung zu fördern. Das Praxishandbuch steht allen Forstarbeitern zur Verfügung und kann auch auf der Homepage des Naturparks von allen Interessierten heruntergeladen werden.


Die zwölf ausgewählten Vogelarten im Überblick:

• Sperlingskauz

• Raufußkauz

• Uhu

• Schwarzspecht

• Weißrückenspecht

• Dreizehenspecht

• Grauspecht

• Auerhahn

• Birkhuhn

• Haselhuhn

• Waldschnepfe

• Trauerschnäpper

Der Schwarzspecht besiedelt vorzugsweise Wälder mit stehendem Totholz. Derzeit werden Totholzkartierungen durchgeführt, um die Bäume für Spechte und Eulen zu erhalten. Foto: M. Chucher (Zum Download anklicken, Abdruck honorarfrei)

Der Sperlingskauz kommt oft gemeinsam mit Auerhühnern und Dreizehenspechten vor; er dürfte ähnliche Ansprüche an den Lebensraum haben wie diese. Foto: W. Kühn (Zum Download anklicken, Abdruck honorarfrei)


Weitere Bilder und Informationen:
Zur Presseaussendung

http://www.karwendel.org/naturpark-karwendel/naturschutzprojekte/

http://www.karwendel.org/wp-content/uploads/Praxishandbuch_OeBF_Inntal.pdf

    Rückfragehinweis:

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