In 28 steirischen Naturpark-Schulen wurde ein lebendiger Naturkalender realisiert.
Pressemitteilung / 12.03.2019


Steirische Schulkinder betreiben Klimaforschung


Die Schüler und Schülerinnen von 28 steirischen Naturpark-Schulen unterstützen mit dem Projekt „Naturkalender“ die weltweite Klimaforschung.

Noch bis vor wenigen Jahrzehnten war das Aufschreiben der Abfolge von Naturerscheinungen im Jahreslauf wie Blattaustrieb, Blüte, Fruchtreife, Rückkehr der Schwalben etc. weit verbreitet. Auch die Zeiten, zu denen landwirtschaftlichen Arbeiten erledigt wurden, z.B. Aussaat und Ernte, wurden aufgezeichnet. Im Moment erfährt diese Vorgangsweise durch die spürbare Klimaerwärmung der letzten Jahre zunehmend eine Renaissance und wird auch in der Natur- und Klimaforschung für die Erfassung von Abweichungen immer wichtiger. Die sogenannte Phänologie untersucht dabei Zusammenhänge zwischen dem saisonalen Zyklus von Pflanzen und Tieren und der Witterung beziehungsweise dem Klima. Pflanzen dienen dabei als sehr empfindliche Messinstrumente.

In 28 steirischen Naturpark-Schulen wurde ein lebendiger Naturkalender in Form einer Hecke aus zwölf verschiedenen Wildsträuchern realisiert. SchülerInnen und LehrerInnen beobachten, wann die Pflanzen in ihrer Wildgehölzhecke Blätter treiben, blühen, fruchten und ihr Laub färben bzw. abwerfen. Die erhobenen Daten werden in die europäische phänologische Datenbank eingespeist und stehen für steirische Naturschutzprojekte, aber auch für eine weltweite Nutzung zur Verfügung. Allgemein lässt sich sagen, dass z.B. der Blühzeitpunkt wesentlich früher stattfindet als noch vor 100 Jahren.
Auch das Verhalten der Tiere z.B. die Rückkehr der Schwalben nach dem Winter, das erste Fliegen bestimmter Schmetterlinge, der erste Kuckucksruf etc. werden aufgezeichnet und vervollständigen das Gesamtbild.

Einen weiteren positiven Effekt haben die Beobachtungen außerdem, Natur-Highlights, wie z.B. die Blüte der Alpenrose, können genau dann erlebt werden, wenn sie am schönsten sind!

Im Rahmen des Projektes wird die phänologische Naturbeobachtung an den Naturpark-Schulen der Steiermark mit neuem Leben erfüllt. Privatpersonen können sich an dem Projekt ebenfalls beteiligen und ihre Natur-Beobachtungen in die App „Naturkalender Steiermark“ eintragen, so wird auch die Bevölkerung der Naturparke nachhaltig in das Projekt integriert.

Aus diesen Gehölzen setzt sich der lebendige Naturkalender zusammen:
•    Hasel
•    Salweide
•    Purpurweide
•    Faulbaum
•    Schlehe
•    Berberitze
•    Wolliger Schneeball
•    Hundsrose
•    Schwarzer Holunder
•    Roter Hartriegel
•    Himbeere
•    Als zwölftes Gehölz wurde je nach Naturpark eine regional typische Art gepflanzt: Vogelbeere, Dirndl, Echte Mispel, Spänling, Roter Holunder oder Wacholder


Der Schwarze Holunder ist eine der Pflanzen, die in den Naturpark-Schulen gepflanzt wurde.

Foto: Andreas Kristl (zum Download auf Foto klicken, Abdruck mit Quellenangabe honorarfrei)

Dokumentation der blühenden Hecke durch einen Schüler. Foto: Lacon

(zum Download auf Foto klicken, Abdruck mit Quellenangabe honorarfrei)

Rückfragehinweis:

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